Grußwort Doris Bures, Zweite Präsidentin des Nationalrates

Geehrtes Auditorium des 28. Jura Soyfer Symposiums!

Es freut mich zu wissen, dass die Jura Soyfer Gesellschaft die Erinnerung an diesen besonderen Schriftsteller stets lebendig hält. Die ständige Auseinandersetzung, die Neubetrachtung und die Rekontextualisierung sind notwendig, damit die Erinnerungen an diesen großen Österreicher und sein Werk nicht verblassen. Denn Erinnerungen fragmentieren leider schnell, wenn sie nicht gepflegt werden.

So schrieb ja auch Jura Soyfer in einen Brief an Helli Ultmann: „Ich trage von dir ein inzwischen wohl ziemlich unähnlich gewordenes Bild im Herzen und küsse es hie und da nachdenklich“.

Um das Bild von Jura Soyfer so vielfältig zu halten, wie er selbst war, braucht es die lebendige Beschäftigung. Und nicht nur in Österreich, sondern auch über die Grenzen unseres Landes hinaus! Das heurige Symposium ist neben der Internationalität ein gutes Beispiel für das Zusammenführen unterschiedlicher Disziplinen – wie der Wissenschaft und der Kunst! Diese vielen Perspektiven, die im Rahmen der Veranstaltung beleuchtet werden, erlauben neue Blicke auf das Werk und den Menschen.

Als Sie die Volkshochschule Simmering betreten haben, wird Ihnen die Adresse nicht entgangen sein. Die Straße erinnert ebenso an eine große Tochter unseres Landes und eine entschlossene und mutige Antifaschistin. Ganz im Sinne von Rosa Jochmann werden Sie durch das Symposium die Erinnerung an Jura Soyfer weiter pflegen und ausbauen und damit auch einen bildungspolitischen Auftrag erfüllen. Denn, um mit Rosa Jochmann zu schließen: „Die Menschen zum Denken zu bringen, zum Sehen und zum Hören zu bringen, das ist unsere Aufgabe“.

Ich wünsche Ihnen ein aufschlussreiches und erfolgreiches Symposion.

Ihre

Doris Bures
Zweite Präsidentin des Nationalrates