Günther Leopold
Günther Leopold wurde am 18.07.1929 in Wien geboren, legte 1947 die Reifeprüfung ab und hatte bereits im Alter von 25 Jahren zwei Universitätsstudien (Dr. jur. und Dr. phil.) erfolgreich abgeschlossen.
Schon während seines zweiten Studiums arbeitete er als Werbetexter und Komponist und beteiligte sich an mehreren Werbefirmen, für die er im Laufe seiner zwanzigjährigen Tätigkeit bei mehr als fünfhundert Werbefilmen und TV-Spots Text und Musik schrieb und auch öfters Regie führte. Ein österreichischer Staatspreis, sowie mehrere Publikumspreise bei werbe-wirtschaftlichen Tagungen resultieren aus dieser Zeit.
Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit war Günther Leopold als freier Mitarbeiter bei Funk, Fernsehen und Schallplattenproduktionen gefragt. Er verfasste etliche Hörspielbearbeitungen bekannter Lustspiele wie „Pension Schöller“, „Das Ministerium ist beleidigt“, „Axel an der Himmelstür“, sowie eine eigene Funkoperette „Schwarzer Pudel“, die vom Sender Alpenland und Wien II gebracht wurde. Für das Fernsehen schrieb er gemeinsam mit Karl Farkas dessen einziges TV-Musical „Romy und Julius“, das dreimal über die Fernsehschirme ging. Daneben gab es verschiedene Aufführungen an Wiener Bühnen (Raimund Theater, Renaissancetheater, Theater im Zentrum, Kleine Komödie), aber auch in Salzburg (Landestheater), Innsbruck und vor allem am Klagenfurter Stadttheater, sowie in Deutschland an der Hamburger Kleinen Komödie. Insgesamt schrieb DDr. Leopold für über dreißig Bühnenaufführungen die Musik, wobei insbesondere seine zahlreichen Jura Soyfer-Vertonungen hervorzuheben sind.
Was Schallplatten- und Funkaufnahmen betrifft, gab es eine langjährige Zusammenarbeit mit Greta Keller (LP-Musical „Riverside 7/9“), Helmut Qualtinger („I schupf alles nur mit l’amour“, „Sandmann-Komplexe“), Louise Martini („Die Brieftaschcen-Anni“) sowie Lolita, Bruce Low, Fritz Muliar, Otto Tausig, Peter Weck, Horst Winter und vielen anderen, die alle mehrere Titel von ihm brachten. Gemeinsam mit Norbert Pawlicki und Kurt Werner gewann er zweimal das österreichische Chanson Festival und erzielte hierbei in Hilversum einen beachtlichen 4. Rang auf internationaler Ebene.
Anfang der Siebziger Jahre zog sich Günther Leopold von der Werbung vollkommen zurück; er war später als freier Mitarbeiter beim ORF Kinderfunk (über hundert Traummännlein-Gute Nacht-Geschichten) und beim Fernsehen mit an die zweihundert Handpuppenspielen, sowie dem ersten abendfüllenden TV-Ratekrimi erfolgreich tätig. Unter dem Pseudonym Ronald Potter schrieb er für zahlreiche Rundfunkstationen (Bayerischer Rundfunk, Rias Berlin, Radio Bremen, Deutschlandsender Köln, Schweizer Telefonrundspruch, ORF) etliche Hörspiel-Krimis. Und seit 1970 erschienen bei bekannten Bühnenverlagen musikalische Lustspiele und Kinder-Musicals, während renommierte Jugendbuch-Verlage wie Ueberreuter, Ensslin, Anette Betz und Breitschopf eine Reihe von Kinder- und Jugendbüchern herausbrachten („Das Faultier ist zum Faulsein da“, „Räuber Herzausstein“, „Pinto“, „Wir haben alle unsere Träume“, „Die weißen Detektive“, „Doppel-Jack und das Millionending“, etc.). Günther Leopolds Kindergedichte sind in über zwanzig Veröffentlichungen nachgedruckt worden; neben in- und ausländischen Publikationen ist vor allem die Aufnahme in Erich Kästners „Lustige Geschichtenkiste“ erwähnenswert.