Michael Muhr, 30.1.1947 in Wien geboren. 1965 Matura im BRG, Wien XVIII. 1965 -1966 Militärdienst beim österreichischen Bundesheer. 1966 – 1972 Studium Theaterwissenschaft, Germanistik, Philosophie in Wien, Oslo, Kopenhagen und Stockholm, Promotion im November 1972. 1973 Dramaturg, Regieassistent und Schauspieler an der „Komödie“ in Frankfurt/M. 1973/74 Dramaturg und Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit an den Städtischen Bühnen Münster. 1974/75 Leitender Dramaturg, PR-Referent und persönlicher Mitarbeiter des Intendanten an der Landesbühne Hannover. Sommer 1975 Workshop mit George Tabori (Treffen Junger Bühnenangehöriger, Berlin). 1975 – 1978 Schauspieldramaturg am Staatstheater Braunschweig.
Besondere zusätzliche Aufgaben: Verantwortlich für das gemeinsame Kinder- und Jugendtheater eines regionalen Städteverbundes.
Als Geschäftsführender Dramaturg Koordinator zwischen den Sparten.
Daneben Unterrichtstätigkeit und theaterpädagogische Arbeit mit Schülern an der „Neuen Oberschule“, Braunschweig. 1979 – 81 Freiberufliche Arbeit als Journalist und Übersetzer (für skandinavische Sprachen). 1981 – 1985 Dramaturg, Schauspieldisponent und Pressereferent an den Vereinigten Bühnen Graz/Steiermark. Als Disponent verantwortlich für die Organisation der Gastspiele u.a. im Burgenland. Zusätzlich: Teilnahme am Kongress österreichischer und amerikanischer Kulturschaffender, „Arts Dialogue“ in Washington DC und Los Angeles. Inszenierung der österreichischen Erstaufführung von Billard von Helmut Eisendle in Graz. Gastspiele in Jugoslawien, Bern, Berlin, Budapest und Wien. TV-Aufzeichnung in eigener Bildregie im Rahmen einer Aufführungsserie bei den „Wiener Festwochen“.
(Reihe: „Kunststücke“); Teilnahme an einer Tournee des „Austrian Art Ensemble“ durch Ostasien. 1985 – 1990 Chefdramaturg, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit und Schauspielregisseur am Oldenburgischen Staatstheater. Inszenierungen: Peter Jacobi: Der Sohn der Eltern des Chefarztes, Tankred Dorst: Ich, Feuerbach. Inszenierung eines Stücks über die Geschichte einer Sintifamilie im „Sandkorntheater“, Karlsruhe. Mitwirkende: Die Betroffenen
Andere Aktivitäten: Lehrauftrag über Schauspieldramaturgie an der Universität Oldenburg.
Erarbeitung und Realisierung eines Programms zur Situation der Sinti und Roma in der Bundesrepublik Deutschland.
Fachreferent eines Theatersymposiums in Moskau. 1990 – 1993 Intendant des Mecklenburgischen Landestheaters Parchim. Umwandlung des Theaters in eine Landesbühne für die Nordregion. Schwerpunkt Schauspiel und Schauspielmusical, zusätzlich auch eine Opernproduktion mit Gastsängern und Gastmusikern („Hochschule für Musik“, Berlin): Mozart, Der Schauspieldirektor, Salieri Prima la musica, poi le parole. Damit auch ein Gastspiel im Januar 1992 in Tartu / Estland. Weitere künstlerische Zusammenarbeit mit Institutionen im Baltikum. Gastspiel mit einer russischsprachigen Produktion (Gogol: Tagebuch eines Wahnsinnigen) in verschiedenen Städten in Litauen und Estland. Koproduktion mit dem „Forum Stadtpark“, Graz (Dürrenmatt: Porträt eines Planeten). Kooperation mit dem Deutschen Theater Almaty (Kasachstan) und dem Staatlichen Kasachischen Schauspieltheater.
Sommer 1993: 5-wöchige Tournee durch das Siedlungsgebiet der Russlanddeutschen in Südwestsibirien (Altairegion) mit einem Karl Valentin Abend. Am Mecklenburgischen Landestheater Ausbau des Stückangebots für Kinder und Jugendliche. Wegen Etatkürzung um 50% und Reduzierung der Belegschaft um zwei Drittel Ablehnung der angebotenen Vertragsverlängerung. 1994 Arbeit als freiberuflicher Journalist und Übersetzer, auf Einladung des Goethe-Instituts Riga
Baltikum-Tournee mit Elizaweta Bam von Daniiel Charms. (Landestheaterproduktion von 1993. Regie: Oskaras Korsunovas – bei den Salzburger Festspielen 2002 für König Ödipus ausgezeichnet). 1995 – 1997 Intendant am Brandenburger Theater. Umstrukturierung des Theaters in eine GmbH.
Erfolgreiche Etablierung einer Sommerbespielung: Dantons Tod in einem alten Lokschuppen; Auftragsproduktion der Volkskomödie Fritze Bollmann im Hof des Stadtmuseums; Ballettabend Pauli Passion im mittelalterlichen St. Pauli Kloster.
Koproduktionen u.a. mit dem Schlossparktheater Berlin (Ritter, Dene, Voss von Thomas Bernhard).
1996, Das erste Jahr der wirtschaftlichen Eigenständigkeit erbrachte einen Budgetüberschuß von DM 400 000.- .
Im Zuge der „Brandenburger Theaterreform“ soll das Brandenburger Theater ausschließlich als Musiktheater bestehen bleiben. Nachdem die Bemühungen um eine geordnete Fusion mit dem Hans-Otto-Theater Potsdam gescheitert sind, ist das Ende des BT als produzierendes Ensembletheater vorprogrammiert. Der daraus resultierenden Bitte um vorzeitige Beendigung des Intendantenvertrages wird stattgegeben. 1997 – 1999 Arbeit als freiberuflicher Journalist und Übersetzer. Aus privaten Gründen Umzug nach Kukmirn/Burgenland. Ab 1999 Geschäftsführer des Offenen Hauses Oberwart.
Aktivitäten: Ausweitung der Eigenproduktionen, Tanztheatergastspiele, Jazz, Performance, usw., Ausstellungen; Eigenproduktion Das Herz eines Boxers von Lutz Hübner mit Kurt Sobotka und Stefan Fleming; letzte Inszenierung von Walter Davy. 2000 Beginn der Zusammenarbeit mit den Vereinigten Bühnen Bozen (Gastspiel Das Herz eines Boxers). Produktionen: Stecken, Stab und Stangl von Elfriede Jelinek – zum damaligen Zeitpunkt die einzige von der Autorin genehmigte Aufführung eines ihrer Stücke in Österreich; Uraufführung Unterflächen von Gerhard Altmann. 2001 Gastspiel der Vereinigten Bühnen Bozen mit Peer Gynt von Ibsen.
Ende Mai Beendigung der Tätigkeit am OHO. Gründung der Kunstplattform „Kulturforum Südburgenland“. Produktion Eine burgenländische Hochzeit von Gerhard Altmann und Erwin Kisser, damit Tournee durch das ganze Burgenland. 2002 Wiederaufnahme der Produktion Eine burgenländische Hochzeit, anschließend Gastspiele in Wien. Das Stück wird in Linz anlässlich der Verleihung des „Interkulturpreises“ vorgestellt. Fotoausstellung Wie fremd ist uns das Fremde – Roma in Rumänien von Tibor Jakab. 2003 Erstmals wird aus dem Bereich der Kultur ein Projekt vom Vergabeteam des EU Förderungsprogramms Leader + zur Förderung vorgeschlagen: Das Stück Zur fröhlichen Csarda, das Erwin Kisser gemeinsam mit Michael Muhr als Nachfolgeproduktion der Burgenländischen Hochzeit entwickelt hat. Finanzvolumen: € 80.000,-. Das „Kulturforum Südburgenland“ erhält von Staatssekretär Franz Morak eine „ Prämie für innovative regionale Kulturarbeit“ zuerkannt. 2004 Zur fröhlichen Csarda wird 20mal im gesamten Burgenland und viermal in Wien gespielt.
Beratungstätigkeit bei der Wiener Konzertagentur „mna“ mit dem Ziel , das Angebot des „Kulturforum Südburgenland“ im Bereich der klassischen Musik zu erweitern. 2005 Beginn der Zusammenarbeit mit der Außenstelle Oberschützen der Kunstuniversität Graz.
Erarbeitung und szenische Leitung eines Stücks über die Schulsituation in Österreich, gemeinsam mit dem Schauspieler, Autor und Kabarettisten Ferdinand Kratzl, damit Schultournee durch das Burgenland (Oh holde Jugendzeit…)
Im Oktober 05 damit im Theater „Dschungel Wien“. 2006 ff Verschiedene Musikprojekte für das „Kulturforum Südburgenland“
2008 Das Kopftuch, ein Theaterprojekt mit der Volksschule Kukmirn
2009 Umzug nach Eberau – Aufbau eines Kulturzentrums als private Initiative.
Seit 2010 Ausstellungen, Lesungen und Konzerte in Eberau
2011 Theaterprojekt Menschen wie du und ich (Text und Regie). Premiere im September 2011.
Ständiger Korrespondent der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“, Potsdam.