Unterstützung im Algerienkrieg durch die österreichische Linke
In den fünfziger Jahren wuchs die Solidarität mit dem arabischen und islamischen Wiederstand unter den Linken in Europa. Eine besondere Unterstützung erhielt der algerische Unabhängigkeitskampf, der von der Nationalbefreiungsfront „FLN“ gegen die französische Kolonialmacht geführt wurde.
Besonders wichtig war die Unterstützung der JungsozialistInnen wie z.B. Bruno Kreisky, Rudolf Kirschschläger, Karl Blecha, Peter Strasser und Karl Reidinger. Im Rahmen dieser Solidaritätsarbeit wurden eine Reihe von Geschichtsbüchern zur Solidaritätshilfe veröffentlicht. An dieser Stelle sei das Geschichtsbuch „Gelebter Internationalismus“ von Fritz Keller erwähnt. Seinerseits hat Iran Birchall sein interessantes Geschichtsbuch European Revolutionaries and Algerian Independence verfasst. Dieses Geschichtswerk basiert auf Interviews und exzellenten Archivforschungen und Beschreibungen individueller Beziehungen. Der Beitrag Österreichs zum algerischen Befreiungskampf war von großer Bedeutung.
Die Algeriensolidarität in Österreich wurde durch eine zweifache Funktion charakterisiert. Das Algerien-Engagement in beiden Funktionen hat Beachtliches erbracht. Es geht vor allem um eine nachhaltige Wirkung in Algerien . Eine andere Funktion betrifft die tiefe Sympathie, die Österreich heute noch in der ganzen arabischen Welt genießt. Charakteristisch war das hohe Prestige bei den Freiheitsbewegungen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Im Rahmen des Deserteur-Hilfswerkes spielte Si Mustapha Müller (1926 in Wiesbaden geboren als Winfried Müller) die führende Rolle beim Rückführungsdienst. Er brachte hauptsächlich 4000 Fremdenlegionäre zur Desertion und hat sie beim Marsch in die Heimat betreut. Weitere wichtige Schwerpunkte zur Unterstützung des algerischen Befreiungskriegs werden im Beitrag dargestellt.