2022: Abstract Aoussine Seddiki

Unterstützung im Algerienkrieg durch die österreichische Linke

In den fünfziger Jahren wuchs die Solidarität mit dem arabischen und islamischen Wiederstand unter den Linken in Europa.  Eine besondere Unterstützung erhielt der algerische Unabhängigkeitskampf, der von der Nationalbefreiungsfront   „FLN“  gegen die französische Kolonialmacht  geführt wurde.

Besonders wichtig war  die Unterstützung der JungsozialistInnen wie z.B. Bruno Kreisky,  Rudolf Kirschschläger, Karl Blecha, Peter Strasser und Karl Reidinger.  Im Rahmen dieser Solidaritätsarbeit wurden eine Reihe von Geschichtsbüchern zur Solidaritätshilfe veröffentlicht.  An dieser Stelle sei das  Geschichtsbuch  „Gelebter Internationalismus“ von  Fritz Keller  erwähnt.  Seinerseits hat Iran Birchall  sein interessantes Geschichtsbuch European Revolutionaries and Algerian Independence  verfasst.  Dieses Geschichtswerk  basiert auf Interviews und exzellenten Archivforschungen und Beschreibungen individueller Beziehungen.  Der Beitrag Österreichs zum  algerischen Befreiungskampf  war von großer Bedeutung.

Die Algeriensolidarität in Österreich wurde durch eine zweifache Funktion charakterisiert. Das Algerien-Engagement in beiden Funktionen hat Beachtliches erbracht.  Es geht vor allem um eine nachhaltige Wirkung in   Algerien . Eine andere Funktion betrifft die tiefe Sympathie, die Österreich heute noch in der ganzen arabischen Welt genießt.  Charakteristisch war das hohe Prestige bei den Freiheitsbewegungen in    Afrika, Asien und Lateinamerika.  Im Rahmen des Deserteur-Hilfswerkes spielte Si Mustapha Müller  (1926 in Wiesbaden geboren als Winfried Müller) die führende Rolle beim Rückführungsdienst. Er brachte hauptsächlich 4000 Fremdenlegionäre zur Desertion  und hat sie beim Marsch in die Heimat betreut. Weitere wichtige Schwerpunkte zur Unterstützung des algerischen Befreiungskriegs werden im Beitrag dargestellt.