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Landestheater Schwaben

und Jura Soyfer-Gesellschaft, INST – Institut zur Erforschung und Förderung regionaler und transnationaler Kulturprozesse

8. Memminger Gespräche

»Kämpfen und Töten:
Kindersoldaten in Uganda«

Sonntag, 20. Juni 2010, 11:00 Uhr

Stadttheater Memmingen
CaféhausBühne

Der Eintritt ist frei.

 

»Äußerlich waren wie Kinder; doch in unseremInneren sah es ganz anders aus«
(China Keitetsi)

Die »Memminger Gespräche« finden ein Mal imJahr in Zusammenarbeit mit dem Wiener Institut zur Erforschung und Förderung regionaler und transnationaler Kulturprozesse (INST) und der Jura-Soyfer- Gesellschaft Wien im Stadttheater statt.

Aus den Blickwinkeln von Theater, Philosophie und Gesellschaft diskutieren die Referenten über das Thema »Kindersoldaten in Uganda«, wobei jeder der Teilnehmer zu seinem Spezialgebiet referieren wird. Die Zahl der Kindersoldaten wird derzeit weltweit auf 250.000 geschätzt. Minderjährige werden sowohl von regulären Armeen als auch von Rebellengruppen rekrutiert. In den meisten Fällen handelt es sich um Zwangsrekrutierungen.

Sobald die Kinder in bewaffneten Gruppen sind, unterliegen sie – wie alle Soldaten – dem blinden Gehorsam. Sie müssen Befehle befolgen, ohne den Sinn ihrer Taten in Frage zu stellen. Sie führen blutige Kriege für eine Regierung, die sie skrupellos in die psychische und physische Vernichtung führt. Im Konflikt in Uganda werden Kinder sowohl in der Regierungsarmee als auch in den Reihen der Rebellen gezwungen zu kämpfen. Sie werden aus ihren Dörfern entführt und unter Androhung des Todes in die Armee gepresst.

ReferentInnen:

  • Wiss.Dir.Dr. Herbert Arlt: »Kindersoldaten und UNO-Dokumente «
  • Univ.Prof.Dr. Eric A. Anchimbe: »Postkolonialismus und Kindersodaten in Afrika«
  • Kurt Bangert: »Opfer und Täter zugleich«
  • Maxi Obexer (Autorin)
  • Walter Weyers (Moderation)
Die ReferntInnen:  
Wiss.Dir.Dr. Herbert Arlt
Wissenschaftlicher Direktor
des INST
Herbert Arlt, 1958 geboren in Bregenz, promovierte an der Universität Salzburg 1988 und unterrichtete an den Universitäten in Berlin, Wien, Salzburg und Innsbruck. Er hielt Vorträge und Präsentationen seit den 90er Jahren in über 120 Ländern. Seit 1989 ist Arlt Geschäftsführer der Jura-Soyfer-Gesellschaft und seit 1994 Wissenschaftlicher Direktor des INST. 1998 bis 2001 war Arlt Mitglied der österreichischen UNESCO-Kommission (aufgelöst: 2001). Zudem ist er Mitglied des Vorstandes der Elias Canetti Gesellschaft seit 2001 sowie Mitglied des Verbandes Bulgarischer WissenschafterInnen, (Mit-)Organisator von Veranstaltungen, Präsentationen, Symposien und Konferenzen in über 120 Ländern; darunter 2003 der Konferenz »Das Verbindende der Kulturen« mit rund 4.000 TeilnehmerInnen aus über 70 Ländern. Auszeichnungen: Theodor-Körner-Preis, Auszeichnungen der Stadt Wien für die INST-Konferenzen 2002 und 2003, Bruno- Kreisky-Anerkennungspreis (2005).
Univ.Prof.Dr. Eric A. Anchimbe
PhD für Englische Lingusitik
an der Universität Bayreuth
Eric A. Anchimbe erreichte seinen PhD in English Linguistics an der Universität München. Bevor er nach Deutschland zog, studierte er in Kamerun, wo er seinen B.A. und M.A. in Anglistik ablegte. Momentan lehrt er Englische Linguistik an der Universität Bayreuth. Seine Forschungen beschäftigen sich mit Soziolingustik, language planning sowie Sprache in Verbindung mit Identität. In den letzten Jahren engagierte Anchimbe sich im Kampf gegen HIV/AIDS und für die Weiterentwicklung und Friedenssicherung in Afrika. Noch in Kamerum war er beteiligt an vielen Theaterproduktionen, die sich mit diesen und anderen Themen beschäftigten.
Kurt Bangert
Leiter Forschung am World Vision Institut für Forschung und Entwicklung
Leiter Forschung am World Vision Institut für Forschung und Entwicklung Kurt Bangert studierte Evangelische Theologie in Tübingen und in den USA und ist seit rund 30 Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit tätig, zunächst 15 Jahre für die Christoffel-Blindenmission (CBM), davon 6 Jahre als Regionalleiter Ostasien/Pazifik mit den Schwerpunkten Blindheitsverhütung und Behindertenrehabilitation. Seit 1996 arbeitet er für World Vision Deutschland, zunächst zehn Jahre als Sprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit (Medien- und entwicklungspolitische Bildungsarbeit), jetzt als Forschungsleiter am World Vision Institut für Forschung und Entwicklung. Kurt Bangert ist publizistisch tätig, darunter als Autor und Herausgeber von Büchern und Artikeln zur Armutsbekämpfung, zu HIV/AIDS u.a. und als Mitbetreuer der World Vision Kinderstudie. Er ist in diversen Netzwerken aktiv, darunter als Mitbegründer von Bündnissen gegen den Einsatz von Kindersoldaten und Kleinwaffen.
Maxi Obexer
Autorin und Professorin für Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin
Maxi Obexer wurde in Südtirol, Italien geboren. In Wien begann sie mit dem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft, Philosophie, Theaterwissenschaft und Romanistik, das sie später in Berlin fortsetzte und abschloss. Sie lebt derzeit in Berlin als Autorin von Theaterstücken, Hörspielen, Erzählungen und Essays. Für ihre Theaterstücke erhielt sie zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. vom Literarischen Colloquium Berlin, von der Akademie der Künste, sowie der Akademie Solitude, Stuttgart. 2009 eröffnete sie im Landestheater Schwaben die Spielzeit mit »Lotzer. Eine Revolution«. Zu ihren letzten Ur- bzw. Erstaufführungen gehören »Das Geisterschiff « in Jena, das kürzlich im Theater Basel inszeniert wurde, sowie »Gletscher« in Stuttgart, die bald auch in Innsbruck eine weitere Inszenierung erfährt. Mit ihrer Installation »Defending Europe« war sie an der Europäischen Kunstbiennale Manifesta vertreten. Obexer war Max-Kade-Gastprofessorin für Drama am renommierten Dartmouth College in New Hampshire; derzeit hat sie eine Gastprofessur für Szenisches Schreiben an der Universität der Künste in Berlin inne.
Walter Weyers
Intendant des Landestheaters Schwaben
Walter Weyers wurde 1952 geboren und ist seit 1997 Intendant des Landestheaters Schwaben in Memmingen. Nach seinem Studium der Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaft an der Universität zu Köln, arbeitete Walter Weyers als Chefdramaturg am Städtebundtheater Hof, Stadttheater Lüneburg, Pfalztheater Kaiserslautern sowie an den Bühnen der Hansestadt Lübeck. Als Regisseur war er u.a. an Bühnen in Karlsruhe, Saarbrücken, Düsseldorf, Trier, Kaiserslautern, Würzburg, Coburg, Osnabrück und an der Kunstuniversität in Graz tätig. Bevor er 1997 die Intendanz am Landestheater Schwaben übernahm, war er Oberspielleiter am Theater Trier sowie zwei Jahre Intendant der Schlossfestspiele Edesheim. Die Zeitschrift »Theater heute« nennt ihn als Erfinder eines neuen Theatergenres, der »Heavy-Metal Oper«. In Zusammenarbeit mit Herbert Arlt hat Walter Weyers die »Memminger Gespräche« ins Leben gerufen, die, ausgehend von einer Inszenierung des Landestheaters Schwaben, kulturelle Phänomene im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums kritisch unter die Lupe nehmen. Zusammen mit Peter Kesten inszenierte Walter Weyers im Juni 2010 die Performance »kindersoldaten«, an der sich das Thema der 8. Memminger Gesprächen orientiert
   
   
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