Symposion: Virtuelles Soyfer Archiv und Weltzugänge | Grußwort Bürgermeister Dr. Michael Häupl |
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Ehrenschutz: Bundespräsident Univ.Prof.Dr. Heinz Fischer | ||||
Grußwort |
Bürgermeister und Landeshauptmann Die Stadt Wien unterstützt die Jura Soyfer Gesellschaft seit Ihrer Gründung im Jahre 1988. Ziel der Gründung war es, den 50. Todestag von Jura Soyfer im Konzentrationslager Buchenwald würdig zu begehen. Das Erinnern, Gedenken ist nach wie vor ein wichtiger Schwerpunkt der Tätigkeit der Jura Soyfer Gesellschaft geblieben. Bis Ende 2016 sollen alle wichtigen Dokumente zur Biographie von der Geburtsurkunde in Kharkow/ Charkiv bis zum Eintrag im Totenbuch des KZ Buchenwald enthalten sein. Zugleich war es der Jura Soyfer Gesellschaft aber wichtig, die Lebendigkeit Jura Soyfers sichtbar zu machen. Nicht zufällig ist sein Werk in über 50 Sprachen übersetzt. Nicht zufällig kommen bis zu 150.000 Menschen zu Soyfer-Veranstaltungen allein in Österreich. Und nicht zufällig verzeichnet die Statistik von Hoststar bis zu 3,16 Millionen Abfragen pro Monat. Soyfers Werk setzt sich mit Krieg und seinen Folgen auseinander. Er und seine Familie waren selbst Schutzsuchende, die nach Österreich kamen. Sie waren betroffen von Antisemitismus und politischem Autoritarismus bzw. auch der austrofaschistischen bzw. der nationalsozialistischen Diktatur. Das bemerkenswerte an Jura Soyfer ist, dass er bis zu seinem Tod mit seiner Literatur Widerstand geleistet hat. Noch in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald hat er versucht, Mut zu machen, durch Lachen das psychische Überleben zu ermöglichen. Seine Haltung ist es, die ihn in Erinnerung gehalten hat. Deswegen engagieren sich seit rund 8 Jahrzehnten Menschen für sein Werk. Aber es sind auch seine Erkenntnisse zur modernen Massenkommunikation. Obwohl es noch kein Internet gab, hat er anhand des Telegraphen in seinem Stück „Weltuntergang“ gezeigt, wie globale Kommunikation erfolgt. Im Stück „Astoria“ zeigt er, wie Menschen betrogen werden. Doch er zeigt auch in diesen und anderen Stücken wie Veränderungen für soziale Gerechtigkeit, Frieden möglich werden. Auch aus diesem Grunde ist die Arbeit der Jura Soyfer Gesellschaft unterstützenswert. Denn sie erinnert nicht nur an ein Opfer, sondern auch an einen Menschen, der trotz seines Todes im Konzentrationslager Buchenwald auch heute viel zu humanen Veränderungen beitragen kann.
Dr. Michael Häupl
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