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Macht & Dichtung: Die Sprache der Gewalt Ein Theaterabend Volkstheater und Jura Soyfer Gesellschaft für Jura Soyfer zum 100sten Geburtstag Gesang, Ziehharmonika, Performance: Maren Rahmann Bekannt ist Jura Soyfer in Wien als Autor von Volkstheater-Stücken und als Verfasser des Romans "So starb eine Partei". Das ist ein Verdienst von Helmut Qualtinger, dem Thomas-Sessler-Verlag, den "Schmetterlingen", vom Jura Soyfer Theater, einigen JournalistInnen, aber auch vom ORF (Ausstrahlung der Aufführungen, Hörspiele), dem Theater der Jugend und dem Volkstheater – auch wenn dies einige Zeit zurückliegt. In der Gegenwart sind es WissenschafterInnen, Schulen, "arme" Theater, Radios, die Öffentlichkeit schaffen. Den großen Institutionen scheint Jura Soyfer zu gegenwärtig in dieser Zeit der Gespenster. Von Jura Soyfer (1912-1939) werden aber auch die Lieder geschätzt, die zum Teil in Massenauflagen in den 1930er Jahren in der "Arbeiter-Zeitung" und in Zeitschriften erschienen: "Genfer Elegie" (nachgedruckt in der Saarländischen Tageszeitung "Deutsche Freiheit" am 19.12.1933), "Dachaulied“ (erstmals gedruckt 1939 im Exil in London), "Das Lied von der Erde" (eine Strophe daraus ist am Eingang des Gymnasiums Hagenmüllergasse, 1030 Wien zu lesen), das"Vagabundenlied" (wurde in 34 Sprachen übersetzt), aber auch "Das Lied von der Ordnung" (vertont von den "Schmetterlingen" und gerade in den letzten Jahren wieder Tausenden nahe gebracht). Von den mehr als 150 Gedichten und Liedern, die seit 1929 von Soyfer erhalten sind, werden einige aus den 1930er Jahren vorgestellt, die kenntlich machen, mit welcher Sprache Diktaturen und Kriege vorbereitet und durchgesetzt wurden – wie die Gewalt sprachlich evident wird. Eine Sprache, die durchaus nicht vergangen ist... Die Bedeutung seiner Dichtung wurde heuer für den "Arabischen Frühling“ als Demokratie-Bewegung und Bewegung der Emanzipation entdeckt. Liederabende sind gut besucht (Hank/Resetarits, JuraSwing u.a.). – Damit beginnt eine neue Entdeckung von Jura Soyfer. Nicht mehr sein Tod steht im Mittelpunkt, seine (literar- bzw. theater-) historische Bedeutung, sondern die Lebendigkeit seiner Texte in einer Welt im Umbruch. Maren Rahmann (1964), die Soyfer seit langem in ihrem Repertoire hat, wird die Gedichte und Lieder in ihrer heutigen Bedeutung künstlerisch kenntlich machen. Herbert Arlt (1958), der sich seit 1978 wissenschaftlich und künstlerisch mit Jura Soyfer auseinandersetzt, die Jura Soyfer Edition 2012 herausgibt, das Projekt "JuraSoyfer“ in rund 50 Sprachen koordiniert, wird neue Gedichtzugänge vorstellen. |
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